Fixed Mobile Convergence (FMC)

Die Struktur der vorhandenen Telekommunikationsnetzwerke sieht eine klare Trennung von Festnetz und Mobilfunknetz vor. Dabei verfügen beide Topologien über eindeutige Standards sowie vorgegebene Schnittstellen und Übergabepunkte. Zukünftig werden die vom Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) entwickelten Ansätze hinsichtlich einer Angleichung beider Systeme immer mehr an Bedeutung gewinnen und somit eine Erreichbarkeit an jedem Ort unter einer Rufnummer gewährleisten. Diese Fixed Mobile Convergence (FMC) ermöglicht dann dem Teilnehmer die endgeräteunabhängige Nutzung aller vorhandenen Informationsdaten der Mobilfunk-, Festnetz- und Internetstruktur an jedem beliebigen Ort. FMC beschreibt daher das Zusammenwachsen (Konvergenz) von Festnetz und Mobilfunk. Damit soll der persönlichen Mobilität des Kunden sowie dessen Flexibilität hinsichtlich der Gerätewahl und Dienstenutzung stärker Rechnung getragen werden.

Die Methodik zur Umsetzung des FMC-Ansatzes wird ganzheitlich von den Telekommunikationsanbietern erarbeitet. Die anfänglich große Anzahl verschiedener Technologien soll in einem Normungsprozess zu wenigen einheitlichen Standards zusammengefasst und vereinfacht werden. Maßgebend ist dabei die Konvergenz des WiFi-Modus und des Mobilfunknetzes, die dazu führt, dass einem Mobilteil alle vorhandenen Netzdienste parallel und schnell zur Verfügung gestellt werden können. Die Geräte können zukünftig selbstständig unterscheiden, welche Netzwerktopologie sich am besten für den zu nutzenden Dienst eignet und sich erst dann mit ihm verbinden (Least Cost Routing/LCR). Gespräche mit dem FMC-Client werden prinzipiell über die günstigste verfügbare Verbindung geführt.

Befindet man sich während eines laufenden Gesprächs mit dem Handy (FMC) im GSM-Netz und wechselt in ein WLAN-Netz, welches bereits als Zugangspunkt auf dem Handy definiert ist, wechselt der FMC-Client die Verbindungsart von GSM zu WLAN automatisch (Seamless Handover). Umgekehrt verhält sich dies genauso. Hält man sich während eines laufenden Gesprächs mit dem Handy im WLAN-Netz auf und verlässt dieses, erfolgt ein automatischer Handover vom WLAN- ins GSM-Netz. Auf dem Handy wird der Handover akustisch signalisiert, und eventuell kann es zu einer kurzen Unterbrechung kommen. In der Regel bekommt der Gesprächspartner von dem Handover nichts mit.

Durch die Funktion "SIM-Wechsel" ist der FMC-Client mit verschiedenen SIM-Karten nutzbar. Dies ist vor allem praktisch, wenn häufig zwischen verschiedenen Ländern gependelt wird. Jemand, der bspw. in Österreich wohnt und in Deutschland arbeitet, kann SIM-Karten für beide Länder (deutscher Anbieter wie bspw. Vodafone und österreichischer Anbieter wie bspw. Orange) mit dem FMC-Client nutzen und spart dadurch teure Roaming-Gebühren beim Pendeln.

Legt man eine entsprechende SIM-Karte ins Handy ein, bei der die GSM-Nummer zuvor in der Telefonanlage hinterlegt worden ist, muss im Konfigurationsmenü des FMC-Clients nur noch "SIM-Wechsel" ausgewählt werden und der FMC-Client verbindet sich automatisch mit der Telefonanlage.

Während FMC-Lösungen aufgrund der WiFi-Konnektivität vorrangig auf Verbraucherhaushalte oder Small-Office-Umgebungen zugeschnitten waren, werden zukünftig auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Netzwerkumgebung anpassen und von den Vorteilen der flexiblen und ressourcensparenden Lösungen profitieren.

Die FMC-Lösung von NFON ermöglicht aber nicht nur die Verwendung der Bürorufnummer im WLAN (WiFi), sondern auch unterwegs im GSM-Netz, wenn kein WLAN zur Verfügung steht. Dabei wird einfach per Anruf eine Verbindung zur Telefonanlage aufgebaut. Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist man unterwegs über die Festnetznummer mobil erreichbar, aber man kann auch vom Handy ausgehend die Büronummer signalisieren. Das heißt, man kommuniziert nur noch eine Rufnummer und ist auch von überall unter dieser erreichbar (One-Number-Concept). Wenn man sich von unterwegs den Festnetzanruf für die Verbindung zur Telefonanlage sparen möchte, kann die Callback-Funktion genutzt werden.

Dabei teilt man einfach der Telefonanlage durch einen Tastendruck mit, dass sie zurückrufen soll. Daraufhin erfolgt ein Rückruf der Anlage und es wird eine Verbindung zur Zielrufnummer aufgebaut. Im Inland dient diese Funktion zur Verlagerung der Kosten vom Handy-Nutzer zur Firma, wenn z. B. der Mitarbeiter einen privaten Handy-Tarif nutzt. Bei Nutzung der Rückruf-Funktion entstehen ausschließlich aufseiten der Telefonanlage Kosten, was zu einer klaren Kostentrennung führt. Auch im Ausland kann diese Funktion nützlich sein. In der Regel sind Roaming-Gebühren für ausgehende Anrufe (Outbound) teurer als Roaming-Gebühren für eingehende Anrufe (Inbound). Wenn dies der Fall ist, kann man im Ausland einfach mittels Callback der Telefonanlage mitteilen, dass sie zurückrufen soll. Somit entstehen keine teuren Outbound-Roaming-Kosten und man spart Geld.

Zusätzlich kann man auch Geld für teure Weiterleitungen von der Telefonanlage auf das Handy sparen: Wer abends aus dem Büro geht und eine feste Rufumleitung auf das private Handy aktiviert, lässt dadurch alle Anrufe auf die Büronummer auf das Handy weiterleiten, wodurch teure Weiterleitungskosten aufseiten der Telefonanlage entstehen.

Wer auf dem Handy den FMC-Client von NFON nutzt, spart sich diese Kosten, indem er einfach auf die FMC-Nebenstelle umleitet und die Funktion Reverse Callback nutzt. Mit der Funktion Reverse Callback umgeht man teure Weiterleitungsgebühren. Bei einem eingehenden Anruf bekommt man zunächst einen Anruf von der Telefonanlage und es wird unmittelbar danach eine Verbindung vom Mobiltelefon zur Telefonanlage aufgebaut – die Telefonanlage führt daraufhin die Verbindung vom FMC-Client und die anrufende Verbindung zusammen. Für die Gesprächsteilnehmer ist keinerlei Unterschied zu einer sonstigen Verbindung bemerkbar. Es könnte jedoch sein, dass der Gesprächsaufbau einige Sekunden in Anspruch nimmt. Im Falle einer Festnetz-Flatrate auf dem mobilen Telefon entstehen so keine weiteren Kosten. Voraussetzung für die Nutzung der Funktion Reverse Callback ist ein Datenpaket im Handy-Vertrag sowie die Verfügbarkeit des Datennetzes (GPRS, UMTS etc.) während eines eingehenden Anrufes.