Synchrone Digitale Hierarchie (SDH)

Die Abkürzung SDH steht für Synchrone Digitale Hierarchie und bezeichnet eine Multiplextechnik, die in der Telekommunikation eingesetzt wird. Mit Hilfe von SDH ist es möglich, Datenströme mit niedrigen Bitraten zu hochratigen Datenströmen zusammenzufassen. Da das komplette Netz synchron arbeitet, lassen sich einzelne Bitströme relativ einfach in hochratige Datenströme eingliedern und wieder entnehmen.

Erste Spezifikationen wurden bereits 1985 in den USA unter der Bezeichnung SONET erarbeitet. SONET sollte als neues optisches, digitales Übertragungssystem gegenüber der Plesiochronen Digitalen Hierarchie (PDH) entscheidende Vorteile mitbringen, aber dennoch PDH transportieren können. Auf Basis von SONET standardisierte die ITU-T SDH. SONET und SDH sind interoperabel. SDH eignet sich als Übertragungssystem für Breitband-ISDN und zum Transport von ATM Zellen, PDH-Signalen, Ethernet-Aggregationen, SAN-Signalen und weiteren Kommunikationssignalen.

Grundsätzliche Funktionsweise der Synchronen Digitalen Hierarchie

SDH fasst in einem synchron getakteten Netz n Signale mit einer Bitrate von b zu Datenströmen mit n x b Bitraten zusammen. Die einzelnen Übertragungsstrecken arbeiten im Gegensatz zu PDH mit minimalsten Taktabweichungen. Dank der synchronen Arbeitsweise ist es möglich, Multiplex-Signale niedriger Ordnung wie zum Beispiel Kommunikationsverbindungen von Telefonanlagen in höhere Hierarchiestufen per add und drop einzugliedern und wieder herauszulösen. Gemäß der im Standard definierten Stufen kennt SDH verschiedene Hierarchien wie STM-1, STM-4, STM-16 oder STM-64 (155 MBit, 622 MBit, 2.488 MBit, 9.953 MBit) und weitere. Für OAM Aufgaben (Operations, Administration and Maintenance) sind etwa fünf Prozent der Bruttodatenrate reserviert. Die Daten werden in Containern transparent durch das SDH Netz transportiert.

Die SDH Komponenten der verschiedenen Layer

Auf dem physikalischen Layer verwendet die Digitale Synchrone Hierarchie Verbindungen auf Basis von Kupferleitungen, Glasfasern oder Satelliten- und Richtfunkverbindungen. Verzerrte oder gedämpfte Signale können mittels Regeneratoren wieder aufgefrischt werden. Auf dem darüber liegenden Layer fassen Multiplexer die Signale zu hochbitratigen Datenströmen zusammen. Schließlich transportieren virtuelle Container die einzelnen Nutzdaten-Container und regeln das Mapping der verschiedenen Signale unterschiedlicher Bitraten.