Über den sogenannten Abrechnungstakt lassen sich die zu zahlenden Gebühren für Telefonverbindungen berechnen, denen ein Zeittarif zugrunde liegt. Die Gebühr ist abhängig von der zeitlichen Länge des geführten Gesprächs. Mit der Einführung von Flatrate-Tarifen, bei denen die Gesprächsdauer für die Tarifierung keine Bedeutung mehr hat, spielt der Abrechnungstakt bei vielen Telefonverbindungen keine Rolle. Allerdings sind Auslandsgespräche oder Gespräche im oder ins Mobilfunknetz oft noch mit einem zeitabhängigen Abrechnungstakt versehen.
Für den Abrechnungstakt hat sich eine bestimmte Schreibweise etabliert. Die Darstellung der Taktung erfolgt durch zwei mit einem Schrägstrich getrennte Zahlen. Die erste Zahl gibt die Dauer des ersten Takts in Sekunden an, die zweite Zahl steht für die Dauer aller weiteren Takte. Folglich bedeutet die Taktung "60/1", dass die erste Minute (60 Sekunden) eines Gesprächs stets voll berechnet wird, selbst wenn das Gespräch keine Minute dauert. Ab der ersten Minute werden alle weiteren Gebühren im Sekundentakt (1 Sekunde) abgerechnet. Eine 60/60-Taktung berechnet jede angefangene Gesprächsminute mit dem vollen Minutenpreis. In den verschiedenen Tarifen der Telefonanbieter kommen Taktungen mit 60/60, 60/10 oder 60/1 häufig zum Einsatz.
In analogen oder digitalen Telefonnetzen besteht die Möglichkeit, einen Gebührenimpuls gemäß dem Abrechnungstakt über das Netz an ein Endgerät zu übertragen. So war es im analogen Telefonzeitalter durchaus üblich am Anschluss einen Gebührenzähler oder einen Telefonapparat mit integriertem Gebührenzähler zu betreiben. Auch Telefonzellen nutzten zur Gebührenanzeige den Gebührenimpuls. Der eigentliche Gebührenimpuls besteht aus einer Wechselspannung über dem Sprachfrequenzbereich von 300 bis 3400 Hertz und konnte oft durch ein Knacken in der Leitung wahrgenommen werden. Empfängt das Gebührenendgerät einen solchen Impuls, wandelt es ihn in die entsprechende Gebührenanzeige um.
Im digitalen ISDN-Netz oder in Mobilfunknetzen lassen sich Gebühreninformationen gemäß dem Abrechnungstakt mit den so genannten AOC-Leistungsmerkmalen mitteilen. Beim ISDN-Anschluss wird hierfür der vom Sprachkanal unabhängige D-Kanal verwendet.