Bei Vollduplex-, Halb-Duplex- und Semi-Duplex-Übertragungsverfahren ist prinzipiell ein Austausch von Informationen in beide Richtungen möglich. Allerdings bietet nur die Vollduplex-Übertragung einen gleichzeitigen, in beide Richtungen erfolgenden Informationsaustausch. Um die Richtung der Informationsübertragung bei Halb-Duplex-Verfahren wechseln zu können, muss der Kommunikationskanal umgeschaltet werden. Eine oft für dieses Halb-Duplex-Verfahren verwendete Bezeichnung ist deshalb das Wechselsprechen. Typische Anwendungsgebiete sind Wechselsprechanlagen oder der CB-Funk.
Semi-Duplex ist eine weitere Variante der Duplex-Übertragung. Diese ist gekennzeichnet durch eine Kommunikation in beide Richtungen mit unterschiedlichen Datenraten. Ein Beispiel für Semi-Duplex ist der V.23 Standard.
Oft bezeichnet man das Telefonieren als typische Vollduplex-Kommunikation, da die Teilnehmer gleichzeitig sprechen und hören können, ohne dass ein Umschalten der Kommunikationskanäle erfolgen muss. Doch kann auch dem Telefonieren ein Halb-Duplex-Verfahren zugrunde liegen. So wird ISDN auf den unteren Übertragungslayern prinzipiell Halb-Duplex betrieben. Allerdings erfolgt die Umschaltung zwischen der Sende- und der Empfangsrichtung so schnell, dass für die darüber liegende Anwendungsschicht, das Telefonieren, die ISDN-Technik als Vollduplex erscheint. Ähnlich verhält es sich mit anderen Kommunikationsprotokollen. Die hohe Geschwindigkeit des Wechsels zwischen dem Senden von Daten und dem Empfangen von Daten simuliert für die übergeordneten Services einen Vollduplex-Betrieb.