Schlüssellänge

Die Schlüssellänge ist ein wichtiger Parameter von symmetrischen oder asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren. Sie gibt Auskunft darüber, wie viele unterschiedliche Schlüsselwerte ein Schlüssel bei einem bestimmten Verfahren annehmen kann. In der Regel wird die Schlüssellänge als logarithmisches Maß in Form von Bit angegeben. So entspricht zum Beispiel eine Schlüssellänge von 3 Bit (2 x 2 x 2 = 8) etwa acht verschiedenen Schlüsseln. Je größer die Länge eines Schlüssels, desto sicherer können die damit verschlüsselten Daten angesehen werden. Die Schlüssellänge ist ein Maß für die Sicherheit der Verschlüsselung und abhängig vom verwendeten Verfahren sowie dem Algorithmus.

Sicherheit der Schlüssel

Da oft der einzige Weg einen Schlüssel zu "knacken" darin besteht, über eine sogenannte Brut-Force-Attacke alle sich bietenden Möglichkeiten auszuprobieren, bestimmt die Schlüssellänge die hierfür aufzuwendende Rechenleistung und Rechenzeit. Ab welcher Schlüssellänge ein Verfahren als hinreichend sicher gilt, lässt sich allerdings niemals eindeutig bestimmen. Zum einen werden Rechner immer leistungsfähiger und können Schlüssel einer bestimmten Länge in immer kürzer werdenden Zeiträumen "knacken", zum anderen kann niemals ausgeschlossen werden, dass sich ein bestimmtes Verschlüsselungsverfahren zukünftig durch ein neu entdecktes Rechenverfahren umgehen oder aushebeln lässt. Noch vor wenigen Jahren als sicher geltende Schlüssel einer bestimmten Schlüssellänge, lassen sich heute durch Hochleistungsrechner in akzeptabler Zeit dekodieren.

Mindestlänge der Schlüssel

Aktuell geht man davon aus, dass Schlüssel bei symmetrischen Verschlüsselungsverfahren eine Mindestlänge von 100 Bit haben sollten, um als hinreichend sicher betrachtet zu werden. Für asymmetrische Schlüssel, die zum Beispiel bei vielen Public-Key-Verfahren zum Einsatz kommen, sind größere Schlüssellängen für eine mit symmetrischen Verfahren vergleichbare Sicherheit erforderlich. 40 oder 64 Bit lange Schlüssel sind heute als unzureichend und unsicher zu betrachten.
Nachteilig wirken sich lange Schlüssel auf die Performance von Anwendungen aufgrund der für die Verschlüsselung und die Entschlüsselung benötigte Rechenleistung auf den Endgeräten aus. So kann es je nach Prozessorleistung eines Geräts wesentlich länger dauern, eine Nachricht mit einem langen Schlüssel zu verschlüsseln und auf der Gegenseite wieder zu entschlüsseln.